Konfirmation

Unsere Konfi-Arbeit findet im Rahmen von OVERFLOW Junge Kirche statt. 

Konkret treffen wir uns in der Präparandenzeit zu zwei Freizeiten im Christian-Keyßer-Haus in Schwarzenbach/W..

In der Konfi-Zeit treffen wir uns wöchentlich donnerstags von 17:30 Uhr bis 19:15 Uhr.

 

 

Wir träumen von tiefer Gemeinschaft, die ehrlich ist im Leid und Wunder feiert. Unser Maßstab ist ein Glaube, der das Leben prägt und nicht nur ein Nischenphänomen bleibt. Anfang 2020 wurde Overflow geboren. Zuerst als Konfiarbeit, die aus Gottes Überfluss leben will. Später eine dezentrale, dekanatsweite Jugendbewegung. Wir glauben, dass es Gottes Traum ist, dass Menschen eine tragfähige Verbindung zu ihm finden.

 

KONFI KONKRET

Unser Konzept ist nicht sonderlich innovativ, aber bewusst zeit- und mitarbeiterintensiv. Nur so können ausreichende Begegnungsräume geschaffen werden. Durch vertrauenswürdige und nahbare Partner, die diese Begegnung ermöglichen, finden Jugendliche Heimat im Glauben. Beim Grundkonzept haben wir uns bei der Best-Practice von Gemeinden innerhalb des Church-Convention-Netzwerks bedient. Ein typischer Ablauf sieht so aus:

 

16:30

Aufbau Technik

FSJler

17:00

Vorbesprechung mit Trainees & Gebet

Ganzes Team

17:30

Ankommen der Konfis

  • Verteilen der Coins für Gottesdienst- und Jugendkreisbesuch und Mitarbeit
  • Spiele und Gespräche

Trainees und Hauptamtliche

17:45

Großgruppe

  1. Start mit Trigger-Lied
  2. Begrüßung
  3. Lobpreis
  4. Möglichst dialogische Einführung ins Thema (mit Medien, Anspiel und/oder Mentimeter)

 

Abgespielt (z.B. Real Life)

Trainees

Trainee-Band

Hauptamtlicher mit/oder Trainee

18:15

Austausch über das Thema in festen Kleingruppen(an festem Ort oder in Stationenläufen)

Kleingruppenleiter im Tandem aus HA und Trainees

18:55

Lobpreis

Trainee-Band

19:00

Kurzzusammenfassung

HA

19:05

Ansagen

Trainee

19:10

Gebet & Segen

Trainees

19:15

Ende für Konfis

 

19:20

Nachbesprechung und Feedback

Ganzes Team

19:35

Abbau

FSJler und einzelne Trainees

 

Die Konfi-Treffs werden jeweils von mehreren Gemeinden in Kooperation gestaltet. Dabei ist unser Dekanat in drei Regionen aufgeteilt. Die thematische Vorbereitung geschieht in wöchentlichen Treffen, bei denen Gestalter aus allen Regionen mitplanen und reflektieren. Das führt dazu, dass alle Konfis unseres Dekanats thematisch den gleichen Weg gehen. Sie begreifen sich einerseits zwar immer noch als Konfis ihrer Gemeinden und besuchen auch dort überwiegend die Gottesdienste, allerdings erleben sie sich schon als Teil der größeren Overflow-Bewegung. Sie bauen schon in ihrer Konfi-Zeit Beziehungen zu Trainees und Hauptamtlichen der ganzen Region. Nicht jede Gemeinde braucht einen Hauptamtlichen oder Pfarrer in einem der Teams. V.a. PfarrerInnen, denen schwerfällt die Lebenswelt der Konfis zu verstehen und darin sinnvoll zu kommunizieren, delegieren diese Aufgabe an Jugendleiter oder Hauptamtliche von Overflow. Eine wichtigere Säule stellen hierbei sowieso die ehrenamtlichen Trainees dar.

Bei jeweils 40-50 Konfis in den einzelnen Regionen braucht es zur Durchführung wöchentlich je ca. 10-15 Trainees, die zusammen mit unseren FSJlern  und den Hauptamtlichen die Konfi-Treffen gestalten. Die Treffen finden wöchentlich statt, da nur so Routine und Vertrautheit entstehen kann. Der gleiche Ablauf der Konfi-Treffen wird somit dreimal wöchentlich mit unterschiedlichen Trainees und Hauptamtlichen gestaltet. Personelle Konstanten in allen drei Teams sind die FSJler, sowie die Jugendpfarrer und -mitarbeiter.

 

TRAINEES: FEUER IM HERZEN

Teens haben ein Sensorium dafür, wenn wir ihnen noch so gute Konzepte oder theoretische Wahrheiten verkaufen wollen. Jugendliche sehnen sich nach Erlebnis- und Beziehungsräumen. Gerade auch, weil Familien immer häufiger keinen sicheren Ort mehr bieten.

Solche Erlebnisse dürfen nicht mit Plastik-Abenteuer á la Jochen Schweitzer verwechselt werden. Es geht nicht um punktuelle Gefühlshöhepunkte, sondern vielmehr um einen Raum für wiederkehrende Begegnungen mit Gott und Menschen, die sich mit ihm auseinandersetzen. Jüngerschaft zur Zeit Jesu war viel mehr Abenteuer, als es unsere ungefährliche Kirchenbank- und Gemeindehaus-Kultur auch nur erahnen lässt. Jüngerschaft fand auf der Straße statt, im Leid der Menschen, offen für die Wunder Gottes.

Auch Beziehungen dürfen sich nicht nur in solchen zu hauptamtlichen Begleitern erschöpfen. Das nährt die Vermutung, dass es einerseits „nur“ unser Job ist und andererseits „nur“ die Pflicht der Konfis, diese Zeit gemeinsam abzusitzen. Jugendliche sehnen sich nach einem Gegenüber, an dem sie sich orientieren können, mit Kanten, die genügend Reibungsfläche bieten. Unsere professionelle, evangelische Abwägungs-Rhetorik ist da nur wenig hilfreich. Es sind die Beziehungen zu unterschiedlichen Menschen, die verständlich von ihrem Glauben sprechen können und Stellung in strittigen Fragen beziehen, die Wachstum begünstigen – nicht in alternativloser, theoretischer Absolutheit, sondern als Erfahrung und Prozess. Ein ehrliches „das weiß ich auch nicht, aber das ist auch gerade für mich ok“ kann genauso helfen.

Es braucht dafür Menschen ohne große Distanz mit ihren authentischen Glaubensgeschichten. Wir nennen sie Trainees. Sie sind Kern unserer Arbeit mit den Konfis. Sie sind die besten Kommunikatoren und Beziehungsbauer. Nur sie können echte Kommunikation auf Augenhöhe betreiben und ein Gegenüber für haltbare Beziehungen sein. Solche Beziehungen münden bestenfalls nach der Konfi-Zeit in eine ehrliche Weggemeinschaft, in der Herzen brennen dürfen, vor Verzweiflung aber auch vor Staunen. Wie die Emmaus-Jünger sollen unsere Trainees von ihren Jesus-Begegnungen erzählen. Dazu brauchen sie keine perfekte Theologie oder müssen erst auf eine stimmige Gesamtdogmatik warten. Es reicht, das Brennen ihres Herzens weiterzugeben in einem sicheren Raum und mit helfenden PartnerInnen. Damit sind die Trainees, mehr als jedes Konzept, die wichtigste Ressource von Overflow.

Oft lief kirchliche Praxis in der Vergangenheit Gefahr, Trainees auszunutzen. Ihre „Arbeitskraft“ nahmen wir gern in Anspruch, boten ihnen aber keine ausreichende Begleitung, um selbst in ihrem Glauben und in ihren Gaben wachsen zu können. Eine echte Begleitung ist bisher meist an dem begrenzten Zeitbudget der örtlichen Pfarrperson gescheitert.

 

ENTLASTUNG DURCH EINHEIT

Es braucht größere Netzwerke und personelle Ausstattung um dieser Not zu begegnen und Jugendliche sinnvoll zu begleiten. Unsere Einheit, untereinander und mit dem lebendigen Gott, ist Voraussetzung, dass Glaube in der Welt wächst (Joh 17). Wie schon biblisch, so ist auch heute Einheit ein harter Kampf. Als ein ganzes Dekanat ein gemeinsames Konfi-Konzept zu etablieren, erschien zu schön, um wahr werden zu können. Schließlich sind die Gemeinden ja theologisch so divers und die Traditionen so vielfältig. Auf Anraten des Dekans sind wir im ersten Jahr (2020) mit einem Drittel der Gemeinden gestartet. Nach kurzer Zeit sprach sich das neue Konzept unter den anderen Konfis, Eltern und Kirchenvorständen des Dekanats herum. Einige davon wurden Fans und forderten von ihren Gemeinden einen Anschluss an Overflow. Darauf folgten unzählige Infoveranstaltungen in Gemeinden, Austausch in Kirchenvorständen und viele klärende Einzelgespräche durch das Overflow-Kernteam. Die Unterstützung der mittleren Ebene (Dekan, Dekanatsausschuss) und das Gebet vieler Menschen und auch der örtlichen Communität (CCB Selbitz) führten im zweiten Jahr zum Start von Konfi-Overflow im ganzen Dekanat. Trotz aller traditionellen Eigenheiten der Ortsgemeinden und unterschiedlichen pädagogischen Vorlieben der Ortspfarrer machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Einheit schuf unser Kernanliegen: Junge Menschen sollen nachhaltig Heimat im christlichen Glauben finden und den lebendigen Gott in Jesus Christus als Freund und Retter kennenlernen. Nach und nach wurde uns klar, dass dabei der Blick auch nach der Konfizeit über die eigene Gemeinde hinausgehen muss. Die Hauptsache ist, DASS Jugendliche Heimat finden – ob das in ihrer Urpsrungs- oder Nachbargemeinde geschieht, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die geistliche Begleitung findet überwiegend in den örtlichen und regionalen Jugendkreisen statt, die die Jugendlichen schon während ihrer Konfizeit erlebt haben. Wir wollen die frisch Konfirmierten schon in ihrem ersten Trainee-Jahr ernst nehmen, nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Gestalter. Schließlich sprechen wir ihnen ja bei der Konfirmation den Heiligen Geist zu. Auch Jesus verdonnerte seine Jünger nicht zu jahrelanger Theorie, sondern warf sie direkt nach dem Beginn ihrer Nachfolge in aufregende und teils überfordernde Kontexte. Dabei kann die Begleitung der aufkeimenden Gaben nur im überparochialen Rahmen stattfinden. Zu divers sind die Gaben der Jugendlichen. Außerdem sind viele Gemeinden nur auf klassische Arten der Mitarbeit eingestellt, die sich auf die Mittelschicht und das Bildungsbürgertum beziehen. Kognitiv fitte Jugendliche fanden dort schon immer leichter Anschluss, die „Fischer“ blieben außen vor. Mit gerade solchen Jugendlichen entstanden die Bereiche Tanz, Technik, Handwerk, Musik, Streetart. Die Trainees werden in den einzelnen Bereichen und auch übergreifend in unserem 3-jährigen Trainee-Programm gefördert und begleitet.

 

TRAINEE KONKRET

1. Jahr: I do, you watch, we talk

Juli nach den

Konfirmationen

Kick-Off-Wochenende: Glaubenskurs (Donnerstagabend bis Sonntagmittag) mit organisatorischen Informationen, Kontakt zu Teamleitern und v.a. geistlichen Themen:

ADVENTURE (Lebensgefahr: Glaube ist ein Wagnis)

OVERCOME (als Christ gut mit Sünde umgehen)

GROW (am eigenen Leid/der eigenen Biografie wachsen)

DISCOVER (entdecken, welche Gaben Gott in mich hineingelegt hat)

DNA (Gottes Erbe im Heiligen Geist antreten)

LET`S GO (Konkrete Schritte/Verpflichtung in der Mitarbeit gehen)

Nach den Sommerferien

Coachings: Profis gestalten Coachings in den einzelnen Bereichen (v.a. Technik, Dance, Musik).

 

Skill-Abende: Ca. zweimonatliche Abende mit Essen, Gemeinschaft und geistlichen, praxisorientierten und lebensrelevanten Themen, die Trainees in ihrer Mitarbeit stärken.

 

Roadtrips: einzelne Teams werden zu regionalen und überregionalen Gottesdiensten und „Auftritten“ angefragt. Die ganze Trainee-Gemeinschaft ist eingeladen mitzureisen.

 

TravelBuddies: Trainee-Kleingruppen (4-5 Jugendliche) werden jeweils zwei erwachsene Buddies zugeordnet. Viermal jährlich über die gesamten 3 Trainee-Jahre treffen sich diese TravelTeams um in der Gemeinschaft den Jugendlichen einen Reflexionsraum zu bieten. Bei den Treffen geht es sowohl um das eigene geistliche Leben, als auch um Erfahrungen in ihrer praktischen Mitarbeit. so soll neben der Begleitung durch lokale Jugendleiter und Teamleiter in den Gabenteams oder Einsatzbereichen eine weitere Ebene der Begleitung geschaffen werden.

Erste Januarwoche

TakeOff basic (Jugendleiterschulung): Schulungsfreizeit mit Gemeinschaft, Lobpreis und Gebet. Thematisch geht es um Grundlagen (Wie spreche ich gut vor Menschen?, Wie gehe ich mit zu ruhigen/zu lauten Kleingruppen um? etc.).

2. Jahr: I do, you help, we talk

durchgehend

Skill-Abende, Coachings, Roadtrips, Feedback in den jeweiligen Bereichen und Mitarbeit bei unseren größeren Veranstaltungen (JuMiKo Franken, Jugendgottesdienste, Pfingsttagung Bobengrün), Travel Buddies.

Erste Januarwoche

TakeOff pro (Jugendleiterschulung): Schulungsfreizeit zum Erwerb der Jugendleiter-Card mit Gemeinschaft, Lobpreis und Gebet. Thematisch geht es um die vorgegebenen Themen der Jugendverbände (Prävention sexueller Gewalt, Spiele- und Erlebnispädagogik, Medienerziehung, etc.) zusammen mit eigenen spezifischen Themen (Bibelauslegung, Andacht halten, etc.).

3. Jahr: You do, I help, we talk

durchgehend

Skill-Abende pro (speziell gekennzeichnete Themen für erfahrenere Trainees), Coachings, Roadtrips, Feedback in den jeweiligen Bereichen und Mitarbeit bei unseren größeren Veranstaltungen (JuMiKo Franken, Jugendgottesdienste, Pfingsttagung Bobengrün), Travel Buddies.

Ab Januar

Vorbereitung auf Missionseinsatz: Auseinandersetzung mit den Kontexten vor Ort und der eigenen Theologie und Sozialisation. Erarbeitung von Inhalten.

Erste Augustwochen

Outreach (Missionseinsatz z.B Nordindien, Albanien) zur Unterstützung und Entlastung von nachhaltiger Arbeit vor Ort. Anwendung des Erlernten und Erlebten aus der bisherigen Trainee-Zeit.

WAS DANN?

Wir hoffen und beten, dass die Jugendlichen über die Jahre zu mündigen Christen heranwachsen. Dennoch erleben wir auch, dass Gott in manche Jugendliche die Gabe zu größerer Leitungsverantwortung gelegt hat. Wir wollen besser darin werden, solche Jugendliche zu identifizieren. Dafür entwickeln wir das YoungLeader-Programm. Hier werden Jugendliche (Jugendkreismitarbeiter, Mitarbeitende in der Arbeit mit Kindern, Gabenteam-Leiter, usw.) in 3 Modulen geschult, in ihrer Leitungsverantwortung bestärkt und reflektiert. Die Module umfassen die Themengebiete „Theologie“, „Seelsorge“, „praktische Leitungs-Skills.“ Die Module finden an Wochenenden statt und werden von lokalen und überregionalen ExpertInnen geleitet.